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NE-Bahnen: Digitaler Auftakt zur Tarifrunde 2021

Am 1. März 2021 startete die EVG – wie geplant – offiziell in die Tarifrunde 2021. Im Mittelpunkt steht dabei der NE-Bereich. Wir verhandeln in den nächsten Wochen für unsere Mitglieder in rund 50 Eisenbahnverkehrs­unternehmen, Werke, Schiffsbetrieben und Touristikbahnen.

Die Verhandlungen für die bei der DB AG beschäftigten Kolleginnen und Kollegen seien aus gutem Grund vorgezogen worden, so EVG-Vorstandsmitglied Kristian Loroch; erklärtes Ziel sei aber, 2023 gemeinsam zu verhandeln. 

Dass auch die jetzigen Verhandlungen unter den gegebenen Umständen nicht einfach werden, machte Torsten Leuschner deutlich, der als Betriebsrat der Bayrischen Oberlandbahn vor der ersten Verhandlungsrunde bei der Transdev berichtete. Er beklagte eine schlechte Vorbereitung und offensichtlich fehlendes Interesse der Arbeitgeberseite. „Es gab kein Konzept, dafür aber unterschiedliche Auffassungen und statt eines Angebots war es an uns, noch einmal unsere Forderungen zu erläutern“, kritisierte er. In der zweiten Verhandlungsrunde stellte die Arbeitgeberseite dann sogar die Notwendigkeit infrage, in Coronazeiten überhaupt Tarifverhandlungen zu führen. 

Großer Zusammenhalt in der EVG
Dass die bevorstehende Tarifrunde eine ganz besondere Herausforderung sein wird, bestätigten Theresia Wolf und Pierre Reyer. Beide führen zahlreiche Tarifverhandlungen im NE-Bereich. „Wir werden sicher einige Verhandlungsrunden brauchen, bis wir uns mit unseren Forderungen durchsetzen, aber am Ende wird auch das wieder klappen“, zeigte sich Theresia Wolf zuversichtlich.
Deutlich wurde bei der digitalen Auftaktveranstaltung, dass der Zusammenhalt innerhalb der EVG groß ist. Stellvertretend für die vielen Kolleg*innen der DB AG drückten Karsten Ulrichs (Zentrale Fachgruppe Lokführer), Klaus Zecher (DB Regio) und Henrik Maiwald (DB Services) ihre Solidarität mit den NE-Kolleginnen und Kollegen aus. „Gerade der EVG ist es gelungen, sukzessive die tariflichen Erfolge in allen Bereichen der Organisation umzusetzen“, so Henrik Maiwald.


"Dass wir auch unter schwierigen Bedingungen durchsetzungsfähig sind, haben wir gezeigt."

EVG-Vorstand Kristian Loroch

Optimistisch zeigte sich in diesem Zusammenhang EVG-Vorstand Kristian Loroch. „Es warten harte Verhandlungen auf uns. Dass wir auch unter schwierigen Bedingungen durchsetzungsfähig sind, haben wir gezeigt. Insofern schauen wir zuversichtlich auf die vor uns liegenden Auseinandersetzungen.“ Die Besonderheit werde sein, auf die unterschiedlichen Ausgangslagen der Unternehmen einzugehen und trotzdem ein überzeugendes Ergebnis für die gesamte Branche zu erzielen. „Das kriegen wir sicher wieder hin, wenn wir zusammenstehen“, stellte er fest.

Dass sich das Engagement der EVG auszahlt, wurde während des digitalen Auftakts der Tarifrunde auch an anderer Stelle deutlich. Der Bund hatte jüngst verkündet, mit einem weiteren Rettungsschirm für Eisenbahn- und Busunternehmen sehr zurückhaltend zu sein. Daraufhin hatte der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert kurzfristig Kontakt mit den Landesverkehrsministerinnen und -ministern aufgenommen. Diese signalisierten daraufhin, die Branche nicht im Stich zu lassen, wenn der erste Rettungsschirm aufgebraucht sei. „Das macht wieder einmal deutlich, dass wir es sind, die sich um die Belange der Kolleginnen und Kollegen kümmern“, so EVG-Vorstand Kristian Loroch.